Thermalbad Wiesenbad – Ansicht vor 400 Jahren und Heute

Als Miriquidi und Mircwidu bezeichnete der frühmittelalterliche Historiograph Thietmar von Merseburg das Erzgebirge und einen Teil des zu der Zeit bewaldeten Vorlandes und einen Wald an der niederländischen Merwede ein Flussarm der Maas. Lateinisch Miriquidi silva bedeutet zu Deutsch „Dunkel-, Finsterwald“. Der älteste Beleg des Miriquidi im konkreten Bezug zur Erzgebirgsregion datiert auf das Jahr 974 in der Form Miriquido. Kaiser Otto II. schenkte der Stiftung Merseburg einen Wald, oder ein Waldgebiet im Gau Chutizi zwischen der Saale und der Mulde, der Miriquidi genannt wurde. 

Quelle: Wikipedia

Im 15. Jahrhundert begann der Bergbau. Abgebaut wurden hier Eisen, Kobalt, Kupfer, Silber und Zinn. Der Chronist des Erzgebirges, Pfarrer Christian Lehmann berichtet in seinem “Historischen Schauplatz”, dass die warme Quelle durch einen armen Mann entdeckt wurde. Im Jahre 1501 wurde der Brunnen von einem wohlhabenden Bergherren aus Geyer fest eingefasst und ein Badehaus erbaut, welches 1505 vom Bischoff zu Meissen als St. Jobs-Bad eingeweiht wurde.

Unter dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) litt man auch hier. So verließen zum Beispiel alle Einwohner von Schönfeld den Ort und suchten Schutz in Annaberg.
Im 18. Jahrhundert gingen die Erzvorkommen in den Stollen zur Neige und man musste sich nun neue Erwerbsquellen erschließen. So begann man mit Klöppeln, Posamentieren und dem Ackerbau, welcher Schönfeld besonders durch den Flachsanbau eine Blütezeit erleben ließ. Der 1. Januar 1956 war die Geburtsstunde der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad, nicht zu verwechseln mit der heutigen Gemeinde, denn erst am 1. Januar 1999 schlossen sich die Orte Neundorf, Schönfeld, Wiesenbad und Wiesa zur Gemeinde Wiesa zusammen, welche am 1. Januar 2005 in Thermalbad Wiesenbad umbenannt worden ist.

Im Ortsteil Wiesenbad befindet sich seit Mitte des 16. Jahrhunderts ein Thermalbad. Das Heilwasser hat eine Temperatur von 26 °C, ist fluorid- und kohlensäurehaltig und dient heute der Behandlung von Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Prof. Arnold hat nach 1945 diese Einrichtung maßgeblich aufgebaut und im Wesentlichen Polio und Morbus Bechterew behandelt. In den 1970er Jahren waren gleichzeitig mehr als 100 Morbus-Bechterew-Kranke in Wiesenbad zur Kur. Seit 1994 wurden die Bettenhäuser modernisiert und erweitert und ein völlig neues Badehaus errichtet. Ende des Jahres 1998 erfolgte die staatliche Anerkennung der Georgsquelle als „Heilquelle für Trink- und Badekuren“.

Das Heilwasser tritt mit einer Temperatur von 26 °C zu Tage, ist fluorid- und kohlensäurehaltig und dient heute der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates. Neben den klassischen orthopädischen Indikationen ist die Rehaklinik Miriquidi Thermalbad Wiesenbad das Zentrum für die Therapie von Folgezuständen nach Poliomyelitis (PPS-Syndrom) in Deutschland. Die Kurgesellschaft befindet sich seit den 1990er Jahren in 100%iger Trägerschaft der Kommune.
1995 erfolgte die Eröffnung der Therme „Miriquidi“, die auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Der am 30. Juli 1899 anlässlich des 1. Todestages des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck eingeweihte Aussichtsturm ist ein beliebtes Ausflugsziel, das auch von den Kurgästen gerne besucht wird. Der Turm bietet mit seinen 13 m Höhe einen herrlichen Ausblick in das reizvolle Zschopautal.  Zusätzlich bietet ein sehr gut gekennzeichnetes Netz von Wanderwegen die Möglichkeit zur aktiven Bewegung in freier Natur

Wie fast jede Gemeinde im Erzgebirge, besitzt auch Thermalbad Wiesenbad eine eigene Weihnachts-pyramide. Diese wurde in der Formgebung der ursprünglichen Hiobsquelle nachempfunden. Für die Figuren wurden historische Berufe und Personen nachgebildet, die in enger Beziehung zur Ortsentwicklung standen.
Das sind, die Frau mit Spinnrad, der Bergmann, der Hirte welcher der Sage nach die warme Quelle entdeckt hat, die Badefrau und die sächsische Herzogin Sophie von Braunschweig. 

Weihnachten im Erzgebirge  … immer wieder sehenswert.